Zum Inhalt springen

Hilfe aus Bamberg für Barockkirche in Tschechien

Sie freuen sich mit Bischof Stanislav Přibyl (Mitte) über die Kirchenweihe und die neuen Glocken (von links nach rechts:) Hans-Peter Dörr, Ackermann-Gemeinde Würzburg, Ursula Lippert, Diözesanvorsitzende Ackermann-Gemeinde Bamberg, Christoph Lippert, Diözesangeschäftsführer Ackermann-Gemeinde Bamberg, Weltkirchenreferent Michael Kleiner und Projektleiter Marcel Hruby.
Datum:
Veröffentlicht: 19.10.25
Von:
Michael Kleiner

Nach insgesamt 17jähriger Renovierungsarbeit ist am Sonntag, 19. Oktober, in Verneřice (deutsch: Wernstadt) in der Diözese Leitzmeritz (Tschechische Republik) die barocke St.-Anna-Kirche wiedereröffnet worden.  Altar- und Glockenweihe nahm im Rahmen eines Festgottesdienstes Diözesanbischof Stanislav Přibyl vor.  Das Erzbistum Bamberg hat über mehrere Jahre die Wiederherstellung mit insgesamt 50.000 Euro unterstützt.

In seinem Grußwort sagte Christoph Lippert, Geschäftsführer der Ackermann-Gemeinde im Erzbistum Bamberg, Nationalismus und totalitäre Ideologien hätten die Kirche zwischenzeitlich zur Ruine verkommen lassen. Die Wiedereinweihung zeige aber, dass sich das Gottes Wort als stärker erwiesen habe. Mit Blick auf das Verhalten vieler Sudetendeutscher gegenüber ihren tschechischen Landsleuten in den Jahren vor der Vertreibung sagte Lippert, dass „auch wir als Sudetendeutsche uns zu der Schuld bekennen, die wir damals auf uns geladen haben.“ Dafür bat er um Vergebung und erhielt lautstarken Applaus der Gottesdienstbesucher. Zum Ende des Gottesdienstes segnete Bischof Přibyl eine Gedenktafel mit insgesamt 350 Gefallenen und Vermissten des Zweiten Weltkriegs aus Wernstadt und den Nachbargemeinden, ausnahmslos deutschstämmige Soldaten. Diese Tafel ist in durch archivalische Recherchen des lokalen Projektleiters Marcel Hruby und dem pensionierten Bayreuther Internisten Wolfgang Hennig zustande gekommen. 

Die St. Anna-Kirche in Vernerice ist ein zentrales Gotteshaus in der Region. In den Nachbargemeinden wurden während des kommunistischen Regimes alle Kirchen abgerissen.  In ihrer jetzigen Form stammt die Kirche aus dem Jahr 1709. Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Kirchengebäude ungenutzt und wurde zunehmend schadhaft. In jahrelanger Arbeit wurde es von einem Helferkreis unter Leitung von Marcel Ruby mit finanzieller Unterstützung mehrerer bayerischer Diözesen renoviert. 

Michael Kleiner